Fuxin wird im Juni 2016 den Dampfbetrieb beenden. Damit ist unsere Fahrt nicht mehr wie geplant durchführbar. Wir bieten Sandaoling, verlängert um einen Tag, als Anschlussprogramm zu Nordkorea vom 4. bis 12.12.2016 an. Sie finden das Reiseprogramm in der Ausschreibung zu Nordkorea.
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Unsere Winterreisen in den vergangenen Jahren nach China waren fantastisch und sollten jeweils eigentlich einen Schlusspunkt unter eine lange Reihe von genialen Winterreisen in das Reich der Mitte setzen. Aber immer wieder fehlte der richtig knackige Winter, den man noch aus den 1990er Jahren sehr gut in Erinnerung hat. Ewig kann man es aber nicht mehr erzwingen, denn die Hauptdarsteller in einer großartigen Wintershow sterben aus. Dies wird daher:
Denn was danach bleibt, ist nur noch Fuxin, was sicher auch toll ist, aber dann allein auf weiter Flur. Die Verschubdienste von einigen noch verbliebenen Dampflokomotiven in abgelegenen oder völlig unzugänglichen Industriebahnhöfen mit den wenigen Übergaben durch vollverkabelte Landschaften und Industriebrachen einer siechen Kohle- und Stahlindustrie sind weder fotografisch reizvoll noch lassen sie den Zauber der guten alten Dampflokzeit wieder aufleben. Dort, wo museal Dampf betrieben wird, schaudert es den Fotografen über so viel Disneyland.
Sandaoling und Fuxin, die es beide derzeit noch zu erleben gibt, sind von einem ganz anderen Kaliber. Diese beiden letzten Hochburgen des Echtdampfbetriebes lohnen auch noch die weiteste Anreise.
In Sandaoling gibt es von der Verladeanlage unten im Tagebau zur Entladeanlage eine lange Rampe zu bezwingen, auf der die 1’D1’-Lokomotiven der Klasse JS an ihrer Leistungsgrenze ausgefahren werden. Und die liegt in der Größenordnung einer 44er, dementsprechend „krachig“ geht es dabei zu. Der andere Ort, in dem Dampflokomotiven noch täglich ihre Bahn ziehen, ist Fuxin, wo die Züge Kohleminen, Kraftwerke und die fast schon berühmte Abraumhalde bedienen. Diese Rampe bezwingt nicht jede Lokmannschaft im ersten Anlauf ...
Ob diese nun die wirklich allerletzte Reise ins Reich der Mitte werden wird, sei dahingestellt, Überraschungen gibt es immer wieder. Aber diese können auch von der unliebsamen Art sein: nämlich, dass Sandaoling bereits vor unserer Reise den Dampfbetrieb aufgeben könnte. Erst im August 2016, nach der Sommerpause, wird darüber entschieden. Nach derzeitigem Stand sieht es aber so aus, als würden die Dampflokomotiven noch bis zum Februar 2017 eingesetzt werden, womit wir also noch rechtzeitig Sandaoling besuchen können.
Egal, ob das Ihre erste Fahrt in Sachen Dampf nach China wird oder Sie einfach nur eine Abschiedstour planen, jeder, der dabei ist, wird mit guten Ergebnissen und tollen Erlebnissen wieder nach Hause fahren.
Die Reise nach Sandaoling wird als Verlängerung der Reise nach Nordkorea durchgeführt. Fuxin ist vsl. ab Ende Juni nicht mehr unter den Dampfeinsatzorten!
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Datum |
Reiseplan |
03.12. |
Flug nach Peking (Beijing) |
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05.12. |
Flug von Beijing (T3) nach Hami (CA1269 08.55 12.50 Uhr), Charterbus nach Sandaoling, spektakuläre Dampfeinsätze in Sandaoling (Klasse JS und, eventuell, eine SY), Besuch der zugänglichen Punkte des Tagebaues. Wir konzentrieren uns auf die Schornstein voran aus dem Tagebau fahrenden Kohlezüge, die hart arbeiten müssen, um die Rampe zu überwinden. Hotel in Sandaoling |
06.12. |
Dongbolizhan in der Morgendämmerung muss man erlebt haben. Hier treffen sich alle im Tagebau eingesetzten Lokomotiven von Sandaoling zum Schichtwechsel. Hotel in Sandaoling |
07.12. |
Wir besuchen heute den Entladepunkt der Kohlezüge von Sandaoling. Wir halten auch Ausschau nach Arbeitszügen, die oft einen Dampfkran mitführen. Hotel in Sandaoling |
08.12. |
Der beste Ort weltweit für echte Dampfeinsätze: Sandaoling, es wird niemals langweilig. Sandaoling ist auch für Freunde von Nachtaufnahmen interessant. |
09.12. |
Ein letzter voller Tag für die bergauf donnernden Kohlezüge aus dem Tagebauloch von Sandaoling. Hotel in Sandaoling |
11.12. |
Es ist an der Zeit, dem Tagebau Sandaoling Lebewohl zu sagen. Noch einmal können wir uns an der Entfaltung der Dampfkraft in ihrer reinsten Form erfreuen bevor es gegen Mittag mit unserem Charterbus nach Hami zum Flughafen geht. Flug nach Beijing (CA1270 16.20 19.25). Shuttlebus zu einem Hotel in Flughafennähe. |
12.12. |
Mit den Shuttlebus des Hotels individuelle Fahrt zum Flughafen und Rückflug nach Europa, wo man am selben Abend ankommt. |
Wir befinden uns am Ende der Epoche dampfbetriebener Züge. Eine Garantie für den Dampfeinsatz auf einer bestimmten Strecke kann daher niemand geben. Man muss heute überall damit rechnen, dass man zu spät für den letzten Seufzer (in unserem Falle wohl eher dem letzten Brüller) einer Dampflok ist. Wir werden gegebenenfalls unseren Reiseplan kurzfristig anpassen müssen, um so viel wie möglich Dampf zu inhalieren.
Sandaoling ist der letzte Hotspot der Dampftraktion mit wahrscheinlich fünf Maschinen im täglichen Einsatz. Die Abraumzüge gibt es nicht mehr. Auch die Hoffnungen, dass die neue Strecke zur neuen Untertagemine mit Dampf befahren werden würde, hat sich nach einigen Testzügen mit Dampf und Diesel zerschlagen. Aber es gibt sie noch, die Kohlezüge aus dem Tagebau heraus. Die Züge zu den Untertageminen Yijing und Erjing sollen bei unserem Eintreffen bereits auf Diesel umgestellt worden sein. In der mondartigen Landschaft gibt es sehr viel zu sehen und zu fotografieren. Die Tage, die wir für den Tagebau geplant haben, werden auf keinen Fall langweilig. Es ist eher damit zu rechnen, dass Sie selbst am letzten Tag noch immer neue Motive entdecken werden.
Die Kohlezüge aus dem Tagebau zur Entladeanlage werden meist Schornstein voran gezogen. Wenn alles funktioniert, wie es soll, kann man etwa jede Stunde, manchmal sogar alle halbe Stunde einen Zug erwarten, der die einige Kilometer lange Steigung aus dem Tagebau hinaufdonnert. Die Strecke ist zweigleisig. An einigen Stellen kann man schöne Sonnenuntergangsbilder einfangen während der Sonnenaufgang wohl am besten in Dongbolizahn erlebt werden kann.
Der Besuch der Werkstatt, der Entladung und des Tagebaus selbst wurden zwischenzeitlich nicht mehr genehmigt, aber beim letzten Besuch erhielten wir wiederum eine Genehmigung für das Ausbesserungswerk. Dieses führt allerdings keine großen Untersuchungen mehr aus, sondern nur noch Bedarfsinstandsetzungen und Fristarbeiten wie das Auswaschen von Kesseln. Im Tagebau befinden sich mehrere Überwachungskameras, daher ist von ungenehmigten Besuchen abzuraten. Aber auf der Seite, auf der sich die Kohlezüge aus dem Tagebau herausarbeiten, darf man bis zum ersten Bahnhof vor der Verladestation hinunter laufen und hier gibt es etliche Motive. Es war bei unserem letzten Besuch im Dezember 2015 auch festzustellen, dass die Überwachung von Fotografen deutlich laxer gehandhabt wird, als bei früheren Besuchen. Offensichtlich baut man in der Krise, den die ganze Kohlewirtschaft in China heimgesucht hat, Personal ab auch Wachpersonal.
Es ist wahrscheinlich, dass der Dampfbetrieb in Sandaoling mit dem Beginn des chinesischen Neujahres 2017 (Beginn am 28. Januar 2017) eingestellt wird. Deswegen fahren wir vorher noch einmal hin. Es könnte allerdings auch früher passieren. Die Entscheidung über den Schlusspunkt wird aber erst im August 2016 gefällt. Und ob diese dann endgültig ist, weiß man auch erst hinterher. Eingefahrene Systeme funktionieren oft viel länger, als es sich das Management wünscht. Selbst nach dem Ende der Abraumzüge standen noch sieben JS wochenlang in Xibolizhan unter Dampf, und der Personalpendel führ zwei Mal täglich dorthin, um die Personale auszutauschen ...
Fuxin hatte Anfang 2016 noch immer ein halbes Dutzend SY im Einsatz. Seit Jahren mischen sich auch Dieselloks unter die Dampflokomotiven, allerdings gibt es kaum Mischpläne. Eine Diesellok wurde z. B. noch nicht auf der Abraumhalde gesichtet. Am Morgen finden sich fast alle Lokomotiven zum Schichtwechsel am Zentralstellwerk ein, wo die Aufreihung der Mikados sehenswert ist. Obwohl viele der alten Ziegelhäuser entlang der Strecke mittlerweile durch Plattenbauten ersetzt wurden, gibt es immer noch etliche gute Industriemotive. Kleine und größere Kohleminen bestimmen das Bild. Daneben bietet der sehr betriebsame Bahnübergang nahe der Einsatzstelle eine Fülle von Motiven mit lokalem Verkehr auf zwei, drei oder vier Rädern.
Fuxin offeriert immer noch eine unglaubliche Motivfülle, die sich aus dem Staub der ungeteerten Straßen, den Märkten, den mittlerweile fast vollständig abgerissenen Hutongs, den zerbrechlich wirkenden Dreirädern und den Menschen ergibt. Was es hier auf jedem Quadratzentimeter an Industriemotiven zu entdecken gibt, findet man in Europa nicht auf einem Quadratkilometer!
Die Zentren des Dampfeinsatzes, also die Einsatzstelle und das Depot, darf man nur noch mit (bezahlten) Genehmigungen betreten. Auch ein Besuch des Ausbesserungswerkes ist möglich, muss aber ebenfalls bezahlt werden. Die Aufenthaltsdauer in jedem einzelnen der Orte mit erforderlicher Zutrittsgenehmigung ist allerdings begrenzt. Wir haben für alle drei Orte Genehmigungen beantragt, und werden bei schlechtem Wetter oder anderen Unbilden einen Ort auch ein zweites Mal besichtigen können. Aber es braucht diese Genehmigungen nicht unbedingt, um gute Aufnahmen von Fuxin zu machen. Es gibt auch außerhalb der restriktive gehandelten Bereiche genug zu sehen und zu fotografieren.
Die spektakulären Rampenfahrten hoch zur Abraumhalde sind immer wieder sehens- und hörenswert. Hier werden die Maschinen an ihre Leistungsgrenze gebracht, und es passiert immer einmal wieder, dass ein Zug auf halber Strecke aufgeben muss und wieder an den Ausgangspunkt der Rampe zurück rollt, um mit viel Anlauf die Steigung im zweiten Anlauf zu bezwingen.
Im aufgelassenen Tagebau wird mittlerweile auch Abraum verkippt. Die Züge von dort lassen sich vor der Stadt- und Kraftwerkskulisse gut beobachten.
Die Reise würde Anfang 2016 geplant. Bis zu unserer Reise ist es noch einige Monate, und Änderungen im Programm können daher nicht ausgeschlossen werden. Möglicherweise wird Sandaoling den Dampfbetrieb vor unserem Eintreffen beenden. Wir werden dann eine Alternative anbieten, aber viel gibt es nicht mehr. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass wir am Ende eines Zeitalters nach China reisen, und es daher keine Garantien geben kann.
Die Reise ist für ambitionierte Fotografen und Videografen geplant. Wir werden Essenszeiten den Fotoaktivitäten anpassen und nicht umgekehrt. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, kann eine Mahlzeit sogar ganz ausfallen und wird durch Snacks, die unvermeidliche Instant-Nudelsuppe oder Obst ersetzt.
Wir werden auch Nachtaufnahmen machen, daher sei die Mitnahme eines standfesten Stativs dringend empfohlen.
Unser Hotel in Sandaoling kann sich nicht mit den Hotels in Mitteeuropa messen, die Ausstattung ist eher dürftig. Lediglich in Fuxin haben wir ein schönes Hotel mit ansprechendem Standard. Das Hotel in Beijing ist auch voll ausgestattet, aber um die Kosten halbwegs im Zaun zu halten, haben wir ein Hotel mit recht kleinen Zimmern gewählt. Eine warme Dusche und ein Bad sind aber in jedem der von uns gebuchten Hotels selbstverständlich. Einzelzimmer sind gegen Aufpreis buchbar. Einzelzimmer sind bei Nachtzugfahrten nicht erhältlich. Im Schlafwagen haben wir erste Klasse Vierbettabteile gebucht.
Wir erwarten Temperaturen bestenfalls knapp über Null Grad in Peking und im Westen sowie Frühtemperaturen von minus 10 bis minus 20 Grad in der Mandschurei. Winterkleidung ist unbedingt erforderlich, man kann auch Taschenöfen mitnehmen. Die Fototechnik hat selten Probleme mit den Temperaturen, obwohl kaum ein Kamerahersteller diesen Bereich auf seiner Skala hat. Was eher Probleme bereiten könnte, sind die Batterien. Diese sollte man bei Nichtgebrauch einfach herausnehmen und in die Hosentasche stecken. Man kann natürlich auch seiner Fototasche einen Taschenofen gönnen.
Das elektrische System in China ist mit dem europäischen kompatibel (230 V, 50 Hz). Manchmal benötigt man einen Adapter für die Steckdosen. Der Mobilfunkstandard entspricht dem mitteleuropäischen, der Taschenfernsprechapparat („Handy“) von zu Hause funktioniert also auch in China.
Die Reise ist speziell für Foto- und Videografen konzipiert. Es geht vorrangig um das Erzielen guter Ergebnisse in diesem Bereich, also nicht um die Erkundung der einheimischen Küche, Karaoke-Bars oder Nachtclubs. Die Preise beinhalten Vollpension, wobei auf Grund des Zuschnitts der Reise das Mittag häufig als abgepacktes Essen gereicht werden muss. Dafür geht es am Abend oft um so kulinarischer zu. Das (in China kaum empfehlenswerte) Frühstück wird je nach Situation geplant. Es wird manchmal nicht im Hotel eingenommen, da zu den Zeiten, wenn Hotels Frühstück servieren, die besten Lichtverhältnisse herrschen. Getränke sind nicht Bestandteil des Reisepreises.
Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe von Eisenbahnen entstehen können. Der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung (nur neun Euro für ein ganzes Jahr Schutz!) wird empfohlen. FarRail Tours haftet in keinem Fall für Unfälle jeglicher Art, Schäden, Verluste, Diebstahl oder Unannehmlichkeiten, Mehrkosten etc., die z. B. aus notwendigen Umbuchungen oder Verspätungen einzelner Verkehrsträger entstehen können.
Die Preise befinden sich in der Reiseausschreibung für Nordkorea.
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China | ||
Winterdampfspektakel: Sandaoling: Klappe, die letzte | 12 bis 25 Teilnehmer | 3.140 Euro |
03.12.2016 12.12.2016 | 6 bis 11 Teilnehmer | 3.410 Euro |
Einzelzimmerzuschlag | 270 Euro | |
Anmeldeschluss: 25.08.2016 Ehemalige China-Reise, nun eine Verlängerung des Nordkorea-Programms. |
Der Preis beinhaltet:
Nicht enthalten sind:
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