Sandaoling wird ab Juni 2014 die Abraumzüge von Bahn auf Lkw umstellen. Damit ist dies eine der letzten Chancen auf Winterdampf in einem Tagebau. Weltweit.

Winter-Dampfspektakel

Winter-Dampfspektakel in China: 17.01. – 30.01.2014

Sandaoling

Das Winter-Dampfspektakel wird auf vielfachen Wunsch nach einer Umfrage im FarRail-Newsletter eine Neuauflage erfahren. Aber die Dinge haben sich geändert: Sandaoling hat nur noch ein gutes Jahr Dampfbetrieb in bekanntem Umfang vor sich und wird danach den westlichen Abschnitt ebenfalls auf Lkw-Betrieb umstellen, in Fuxin zahlt man jetzt rund 75 Euro pro Tag und Besucher für eine Fotogenehmigung und in Pingzhuang wurde der Tagebau geschlossen. Die letzten Dampfeinsätze neigen sich dem Ende zu. Aber wie würde Bertold Brecht gesagt haben: Welch ein Abendrot! Er meinte allerdings vor dem Ausschuss für unamerikanisches Verhalten den Kapitalismus als solchen. Das sollte uns aber nicht stören. Es ist nach wie vor eine fantastische Dampfshow, die in China geboten wird.

viel Dampf in Fuxin, dazu gehört Glück

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Reiseplan

Datum

Reiseplan

17.01.

Individueller Flug nach Shenyang

18.01.

Treffen der Gruppe auf dem Flughafen von Shenyang, Charterbus nach Diaobingshan (ca. 70 km), Hotel in Diaobingshan/Tieling.

19.01.

Streckenaufnahmen und Besuch der Einsatzstelle von Diaobingshan (SY), Hotel Diaobingshan/Tieling

20.01.

Streckenaufnahmen Diaobingshan, abends Weiterfahrt nach Fuxin, Hotel in Shenyang

21.01.

Besuch des Minenbahnsystems von Fuxin (knapp ein Dutzend SY), Besuch der Einsatzstelle zum Schichtwechsel, Hotel in Shenyang

22.01.

Besuch des Minenbahnsystems von Fuxin und des Ausbesserungswerkes, Abends Weiterfahrt zu unserem Hotel in Chifeng

23.01.

Streckenaufnahmen entlang der Kohlebahn und an der Kohlewäsche von Pingzhuang (Reihe SY), Hotel in Chifeng

24.01.

Streckenaufnahmen um Pingzhuang. Am späten Nachmittag Fahrt nach Chifeng. Nachtzug 2560 nach Beijing, Abfahrt ca. 21 Uhr

25.01.

Ca. 6 Uhr Ankunft in Beijing Bei.
Für die Kulturinteressierten haben wir ab heute die olle Beijing-Packung Kultur gebucht inklusive Großer Mauer, Sommerpalast des Kaisers, Verbotene Stadt, Himmelstempel, Platz des Himmlischen Friedens, Fahrradtour durch Alt-Peking usw. Wir übernachten bis zum 30.1. in einem Hotel in Beijing.
Für alle anderen: Fahrt zum Flughafen und Flug nach Ürümqi (Wulumuqi), Charterbus nach Sandaoling, Hotel in Sandaoling

26.01.

Dampfspektakel in Sandaoling (Reihen JS und eventuell SY), Besuch des Tagebaues von Sandaoling mit mehr als 200 Dampfzugfahrten am Tag, wir konzentrieren uns auf die Kohlezüge, die Schornstein voran fahren. Hotel in Sandaoling

27.01.

Besuch des Tagebaues von Sandaoling, wir werden uns heute hauptsächlich der Gegend um Xibolizhan zuwenden. Hotel in Sandaoling

28.01.

Erneut besuchen wir den Tagebau von Sandaoling und werden vormittags unser Hauptaugenmerk auf die Schornstein voran fahrenden Züge von den Untertageminen (Yijing, Erjing) legen. Am Nachmittag werden wir die Kohlezüge bis zum (und hoffentlich mit dem) Sonnenuntergang von einer anderen Position aus fotografieren, Hotel in Sandaoling

29.01.

Wir beginnen den Tag in Dongbolizhan. Nachdem wir uns mit dem morgendlichen Personenzug im Tagebau Sandaoling beschäftigt haben, werden wir wieder Richtung Xibolizhan fahren und dort die Abraumzüge bei ihren emsigen Fahrten beobachten. Abends Rückfahrt nach Ürümqi und Flug nach Peking.

30.01.

Ankunft in Beijing kurz nach Mitternacht, Hotel in Beijing. Charterbus zum Flughafen und Rückflug nach Hause, Ankunft in Europa am selben Abend

update 3.11.2013

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Diaobingshan: Dampf auf der "Faku-Strecke"

Streckenbeschreibungen

Wir befinden uns am Ende der Epoche dampfbetriebener Züge. Eine Garantie für den Dampfeinsatz auf einer bestimmten Strecke, auch bei gecharterten Dampfzügen, kann daher niemand geben. Man muss heute überall damit rechnen, dass man zu spät für den letzten Seufzer (in unserem Falle wohl eher dem letzten Brüller) einer Dampflok ist. Wir werden gegebenenfalls unseren Reiseplan kurzfristig anpassen müssen, um so viel wie möglich Dampf zu inhalieren. Noch gibt es Ausweichmöglichkeiten, allerdings manchmal mit langen Anfahrten verbunden.

Sandaoling

Sandaoling ist mittlerweile zum letzten Mekka für Freunde von hochkarätigen Dampfeinsätzen geworden. Es ist durchaus nicht ungewöhnlich, sechs Maschinen auf einen Blick zu sehen. Manchmal ballern die Abraumzüge im Minutentakt aus dem Tagebau auf die Abraumhalden hinauf. In der mondartigen Landschaft gibt es extrem viel zu sehen und zu fotografieren. Die vier Tage, die wir für den Tagebau geplant haben, werden auf keinen Fall langweilig. Es ist eher damit zu rechnen, dass Sie selbst am vierten Tag noch immer neue Motive entdecken werden.

Die Kohlezüge aus dem Tagebau zur Entladeanlage werden meist Schornstein voran gezogen. Wenn alles funktioniert, wie es soll, kann man etwa jede Stunde einen Zug erwarten, der die rund sechs Kilometer lange Steigung aus dem Tagebau hinauf donnert. Die geschobenen Züge im Tagebau sind Wendezüge mit einem kleinen Signalwagen am Ende, von wo aus dem Lokführer mittels Formsignalen auf dem Dach des Wagens die Signalbilder der Strecke weitergegeben werden. Diese Signalisierungsform ist überaus ungewöhnlich in China und fotografisch gut umzusetzen. Die beeindruckenden Sonnenuntergänge in Sandaoling sind ebenfalls ein Grund, diesem Tagebau einen Besuch abzustatten. Der Hauptgrund aber sind fast 20 eingesetzten Dampflokomotiven. Wo sonst in der Welt lässt sich eine solche Konzentration von Dampfkraft heute noch erleben?

Sandaoling

Der Besuch der Werkstatt, der Entladung und des Tagebaus selbst werden mittlerweile nicht mehr genehmigt. Der Besuch der Abraumhalten ist jetzt auch nicht mehr erwünscht. Im Tagebau befinden sich mehrere Überwachungskameras, daher ist von ungenehmigten Besuchen abzuraten. Aber auf der Seite, auf der die Kohlezüge aus dem Tagebau hinaufdonnern, darf man aber bis zum ersten Bahnhof vor der Verladestation hinunter laufen – und hier gibt es etliche Motive. Fazit: immer noch sehenswert.

2014 wird das letzte Jahr mit vollem Betrieb auf der Westseite des Tagebaus. Die Ostseite ist bereits auf Lkw umgestellt worden und hüllt sich seither in eine enorme Staubwolke. 2015 wird das auch auf der Westseite so sein. Man wird aber die Strecke zur neuen Mine nun doch bauen und dafür – zumindest zum Beginn – sieben JS vorhalten. Aber ob man nicht bis zur Eröffnung der Strecke doch noch Dieselloks kauft, steht in den Sternen.

Das Kohleminensystem von Diaobingshan (früher Tiefa) besteht aus vier Strecken. Davon werden drei Strecken nur für den Kohleverkehr genutzt, die vierte jedoch sieht noch immer zwei Personenzugpaare täglich. Und diese sind dampfbespannt. Glücklicherweise handelt es sich dabei um die fotografisch interessanteste und längste Strecke des Systems mit Hügeln, Wasser und einem Tunnel. Leider ist es sehr schwer, diesen Zug mit dem Bus zu folgen. Wir versuchen es dennoch. Im fotogensten Abschnitt Diaobingshan – Faku ist eine Verfolgung des Zuges jedoch völlig aussichtslos. Einen Besuch des Depots und Ausbesserungswerkes haben wir ebenfalls geplant. Hier kann man noch Hauptuntersuchungen an SY ausführen, ob dies jedoch noch einmal geschehen wird, ist ungewiss. Auch in Diaobingshan neigt sich die Ära des Dampfbetriebes wohl dem Ende zu. Sollte sich eine Maschine zur Reparatur oder Untersuchung im Ausbesserungswerk befinden, werden wir dieses auch besuchen.

Diaobingshan: auf der Dongguantun-Strecke

Diaobingshan

Am Endpunkt der im Reisezugdienst mit Dampf betriebenen Strecke gibt es keine Möglichkeit, die Lokomotive zu drehen. Daher bietet es sich geradezu an, die Tender voran stattfindende Fahrt im Personenzug selbst bei einer Mitfahrt zu erleben. Es handelt sich bei diesem Zug um den längsten Personenzugumlauf mit einer Dampflokomotive, der nicht zur Belustigung von Reisenden oder Eisenbahnfreunden gedacht ist, sondern um von A nach B zu kommen.

Fuxin hatte Anfang 2013 noch ein halbes Dutzend SY im Einsatz. Seit Jahren mischen sich auch Dieselloks unter die Dampflokomotiven. Am Morgen finden sich fast alle Lokomotiven zum Schichtwechsel am Zentralstellwerk ein, wo die Aufreihung der Mikados sehenswert ist. Obwohl viele der alten Ziegelhäuser entlang der Strecke mittlerweile durch Plattenbauten ersetzt wurden, gibt es immer noch etliche gute Industriemotive. Kleine und größere Kohleminen bestimmen das Bild. Daneben bietet der sehr betriebsame Bahnübergang nahe der Einsatzstelle eine Fülle von Motiven mit lokalem Verkehr auf zwei, drei oder vier Rädern.

Dampf in Fuxin

Ausbesserungswerk Fuxin

Fuxin offeriert immer noch eine unglaubliche Motivfülle, die sich aus dem Staub der ungeteerten Straßen, den Märkten, den im Abriss befindlichen Hutongs, den zerbrechlich wirkenden Dreirädern und den Menschen ergibt. Was es hier auf jedem Quadratzentimeter an Industriemotiven zu entdecken gibt, findet man in Europa nicht auf einem Quadratkilometer!

Die Zentren des Dampfeinsatzes, also die Einsatzstelle und das Depot, darf man nur noch mit (bezahlten) Genehmigungen betreten. Auch ein Besuch des Ausbesserungswerkes ist möglich, muss aber ebenfalls bezahlt werden. Die Aufenthaltsdauer in jedem einzelnen der Orte mit erforderlicher Zutrittsgenehmigung ist allerdings begrenzt.

Der Tagebau Pingzhuang ist stillgelegt. Im Winter 2012/13 konnte nur noch eine Maschine mit dem Gleisrückbauzug gesehen werden. Aber es gibt immer noch das Minenbahnsystem zu den Untertageminen, das komplett mit Dampf bedient wird. Es gibt Steigungen auf den Strecken, die für herrliche Abdampffahnen im Winter sorgen. Diese Bergfahrten sind auf jeden Fall sehens- und hörenswert. An der Kohlewäsche kann es zum Zusammentreffen aller drei zu den Untertageminen eingesetzten Lokomotiven kommen. Die anderen Maschinen stehen oft stundenlang in der Einsatzstelle herum oder rangieren unerreichbar in den Minen.

Pingzhuang Nanzhan

Sollte sich in Yuanbaoshan noch eine der gepflegten Lokomotiven der Klasse JS im Einsatz befinden und diese auch den morgendlichen GmP bespannen, werden wir einen Abstecher zu dieser Strecke unternehmen. Die JS von Yuanbaoshan sind mit großen Windleitblechen ausgerüstet und sehen daher besonders gut aus. Unser Ziel ist also nur der GmP, der oft eine beachtliche Länge aufweist und im besten Morgenlicht verkehrt. Neben der bekannten langen Flussbrücke gibt es auch eine größere Steigung im Streckennetz, wo die Maschinen bis an ihre Grenzen gefordert werden. Im Glücksfalle fährt im Anschluss an die GmP-Leistung eine JS auch den Güterzug zur Staatsbahn, der sich über eine Steigung an der Ausfahrt von Fengshuigou quälen muss.

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Anmerkungen

Die Reise ist für ambitionierte Fotografen und Videografen geplant. Wir werden Essenszeiten den Fotoaktivitäten anpassen und nicht umgekehrt. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, kann eine Mahlzeit sogar ganz ausfallen und wird durch Snacks, die unvermeidliche Instant-Nudelsuppe oder Obst ersetzt.

Die Hotels in den kleineren Orten Chinas bieten oft nur eine mäßige Ausstattung. Lediglich in den großen Städten kann man gewissen Komfort erwarten. Einzelzimmer sind gegen Aufpreis buchbar. Einzelzimmer sind möglicherweise nicht überall vorhanden.

Diaobingshan

Wir erwarten Temperaturen bestenfalls knapp über Null Grad in Peking und Frühtemperaturen von minus 10 bis minus 30 Grad in Diaobingshan. Winterkleidung ist unbedingt erforderlich, man kann auch Taschenöfen mitnehmen. Die Fototechnik hat selten Probleme mit den Temperaturen, obwohl kaum ein Kamerahersteller diesen Bereich auf seiner Skala hat. Was Probleme bereitet, sind meist die Batterien. Diese sollte man bei Nichtgebrauch einfach herausnehmen und in die Hosentasche stecken. Man kann natürlich auch seiner Fototasche einen Taschenofen gönnen.

Das elektrische System in China ist mit dem europäischen kompatibel (220 V, 50 Hz). Manchmal benötigt man einen Adapter für die Steckdosen. Der Mobilfunkstandard entspricht dem mitteleuropäischen, der Taschenfernsprechapparat (vulgo „Handy“) von zu Hause funktioniert also auch in China.

Tendershow in Sandaoling

Die Reise ist speziell für Foto- und Videografen konzipiert. Es geht vorrangig um das Erzielen guter Ergebnisse in diesem Bereich, also nicht um die Erkundung der einheimischen Küche, Karaoke-Bars oder Nachtclubs. Die Preise beinhalten Vollpension, wobei auf Grund des Zuschnitts der Reise das Mittag häufig als abgepacktes Essen gereicht werden muss. Dafür geht es am Abend oft um so kulinarischer zu. Das (in China nicht empfehlenswerte) Frühstück wird je nach Situation geplant. Es wird manchmal nicht im Hotel eingenommen, da zu den Zeiten, wenn Hotels Frühstück servieren, die besten Lichtverhältnisse herrschen. Getränke sind nicht Bestandteil des Reisepreises.

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen entstehen können. Der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung (nur neun Euro für ein Jahr Schutz!) wird empfohlen. FarRail Tours haftet in keinem Fall für Unfälle jeglicher Art, Schäden, Verluste oder Unannehmlichkeiten, Mehrkosten etc., die z. B. aus notwendigen Umbuchungen oder Verspätungen einzelner Verkehrsträger entstehen können.

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Preis

China
Winterdampfspektakel 11 bis 25 Teilnehmer 2.940 Euro
17.01.2014 – 30.01.2014 Einzelzimmerzuschlag 195 Euro
Anmeldeschluss: 31.10.2013

Der Preis beinhaltet:

Nicht enthalten sind:

Sandaoling

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