Mit Dampf durch die ukrainischen Karpaten

Ukraine 25.02. - 09.03.2006

L 3535 uns Er 797-86 bei Wilin

Die Ukraine befindet sich im Umbuch. Nicht nur politisch, auch wirtschaftlich änderte sich in den letzten Jahren und Monaten sehr viel und das sehr schnell. Bei der hoch defizitären Eisenbahn beginnt gerade ein Schrumpfungsprozess, dem viel Nebenstrecken und besonders auch die letzte öffentliche Schmalspurbahn zum Opfer fallen werden. Bevor es endgültig zu spät ist, werden wir noch einmal viele Dampflokomotiven vor Güterzügen auf die landschaftlich schönsten Strecken des Landes bringen.

Wir besuchen die Ukraine zu einer Jahreszeit, wo wir in den Karpaten noch echten Winter vorfinden werden, die Tage allerdings schon lang genug sind, um zu zahlreichen Aufnahmen zu kommen.

Geplant ist der Einsatz folgender Dampflokomotiven: SU, Ea, Em, Er, L, SO17, FD20, "Weiches Zeichen" und GR.

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Reiseplan

Datum Reiseplan
25.02.2006
Samstag
Wir treffen uns um 20.30 Uhr auf dem Bahnhof Berlin-Lichtenberg.
Um 21.45 Uhr fahren wir mit dem "Kaschtan" (Kastanie) D345/D30 in Richtung Ukraine.
26.02.2006 Auf dem Grenzbahnhof Jagodin (Ukraine) können wir den Drehgestellwechsel an unseren Reisezugwagen beobachten. Von Jagodin bis Korosten wird der Zug von einer 2M62U vom Depot Kowel befördert. Wir erreichen Kowel gegen 16.10 Uhr. Dort werden wir vom Reiseveranstalter erwartet. Bevor wir mit dem Bus zum Hotel fahren besteht die Möglichkeit die auf dem Bahnhofsvorplatz aufgestellte Dampflok SU 253-25 zu fotografieren.
Nach dem Bezug unseres Hotels lassen wir den Tag mit einem gemütlichen Abendessen ausklingen. Hotel in Kowel
27.02.2006 Der heutige Tag führt uns in den Südwesten des Landes. Auf der Fahrt von Kowel über Vladimir-Volinski nach Lwow werden wir diverse Fotohalte einlegen. Dabei besteht die Möglichkeit unseren Fotogüterzug in der für diese Region typischen Landschaft zu fotografieren bzw. zu filmen. Gezogen wird der Zug von einer Güterzugdampflok der Reihe Er.
Auf den Unterwegsbahnhöfen werden wir bei Zugkreuzungen und -überholungen entsprechende Fotomöglichkeiten gewährleisten, die wir vor Ort operativ absprechen. So wird auch das Fotografieren der planmäßigen Reise- und Güterzüge möglich sein. Am späten Nachmittag erreichen wir dann Lwow.
Hotel in Lwow.
28.02.2006 Lwow, das frühere Lemberg, ist eine äußerst interessante Stadt, die es allemal verdient hat etwas näher betrachtet zu werden. Als ehemalige Landeshauptstadt von Galizien, versprüht sie noch heute viel vom Charme der k.u.k. Monarchie.
Morgens besuchen wir das Ausbesserungswerk von Lwow. Anschließend wartet der Besuch eines Straßenbahndepots auf uns. Hier ist u.a. ein historischer Triebwagen beheimatet, mit dem wir eine kleine Stadtrundfahrt unternehmen werden.
Ein kurzer Besuch bei der Kindereisenbahn mit der letzten betriebsfähigen TU3 Diesellok der ehemaligen Sowjetunion steht ebenso auf dem Programm wie ein abendlicher Besuch im Lok-Depot Lwow. Dort werden wir diverse Nachtaufnahmen mit unsren Dampflokomotiven für den nächsten Tag machen. Hotel in Lwow
01.03.2006 Der heutige wird uns in die Randregion der ukrainischen Karpaten führen.
Wir verlassen Lwow mit einem Fotogüterzug, gezogen von einer Dampflok der Reihe Er. An exponierten Stellen werden wir entsprechende Fotohalte einlegen. In Dolina stellen wir einen kurzen Nahgüterzug zusammen. Mit diesem fahren wir nach Vygoda - dem bekanntesten Waldeisenbahnnetz der Ukraine. Je nach Schneehöhe und Befahrbarkeit der Waldbahn bereisen wir einen Teil der Strecke mit einem typischen Holzzug. Wegen Gewichtseinschränkungen darf nur noch die Diesellok der Waldbahn eingesetzt werden.
Weiter geht unsere Fahrt von Dolina nach Iwano-Frankowsk. Diese Stadt trug früher den Namen Stanislau und ist zumindest bei den Dampflokstatistikern nicht unbekannt. Hier befand sich u.a. ein Ausbesserungswerk für Dampfloks, welches heute noch vorhanden ist, aber nur noch wenige kleinere Dieselloks repariert.
Hotel in Iwano-Frankowsk
02.03.2006 Der heutige Tag führt uns auf die landschaftlich schönste Strecke der ukrainischen Karpaten. Eine Dampflok der Reihe L und eine Eu werden unseren Güterzug über Deljatin nach Rachow ziehen. Enge Täler, die teilweise von fotogenen Viadukten und Brücken überquert werden, wechseln mit Tunnelabschnitten und malerischen Ortschaften! Wir werden auf der Steigungsstrecke zahlreiche Fotohalte und Vorbeifahrten organisieren.
Nach Ankunft in Rachow werden wir unsere Fahrt mit einem Charterbus nach Beregowo fortsetzen.
Hotel in Beregowo
03.03.2006 Die Fahrt auf einer der letzten Schmalspurbahnen in der Ukraine steht heute auf dem Programm. Diese 750 mm-Strecke liegt unweit zur ungarischen und rumänischen Grenze. Viele Ortsnamen sind zweisprachig und auch die Bewohner dieser Region gehören verschiedenen Volksgruppen an.
Nach dem Besuch des Depots in Beregowo werden wir die Fahrt Richtung Irschawa beginnen. Die Dampflok GR 286 wird unseren GmP Rauchkammer voran befördern. Auf dem ersten Abschnitt von Beregowo bis Chmelnik gibt es zur Zeit keinen planmäßigen Reise- u. Güterverkehr mehr. Dieser Abschnitt dient als Verbindung zum Depot. Es bleibt also genug Zeit für schöne Fotohalte.
Nach Ankunft in Irschawa werden wir die Fahrt in südliche Richtung fortsetzen. Jetzt geht es Tender voran über Chmelnik nach Winogradowo. Winogradowo verlassen wir mit einem Dieseltriebzug der Reihe D1. In Tereschwa wartet unser Bus, der uns zurück nach Rachow bringen wird.
Hotel in Rachow
04.03.2006 Heute werden die Dampfloks Ea 2026 und eine Dampflok der modernen Reihe L unseren Fotogüterzug gemeinsam nach Kolomeja befördern. Wieder werden sich auf der reizvollen Strecke schöne Motive für diverse Fotohalte bieten.
Gegen Abend erreichen wir dann Kolomeja. Hier sind neben verschiedenen Dieseltriebwagen und -lokomotiven auch einige Dampfloks beheimatet. Eine nächtliche Parade der vorhandenen Loks beim Ringlokschuppen soll den Tag ausklingen lassen.
Hotel in Kolomeja
05.03.2006 In den Morgenstunden können wir die kleine zweiachsige Dampflok "Weichheitszeichen" bei Rangierarbeiten im Depot fotografieren. Anschließend verlassen wir Kolomeja mit einem Fotogüterzug in Richtung Chertkow mit einer SO 17. Neben verschiedenen Fotohalten steht ein Besuch vom Depot Chertkow auf dem Programm.
In Chertkow wartet dann bereits ein (leider blauer - Schwarzweiß-Fotografen vor!) Reisezug mit einer Dampflok SU auf unsere Weiterfahrt, mit der wir nach Chemelnitzki fahren und weitere Fotohalte einlegen. Speisen und übernachten werden wir im Hotelzug. Dieser bringt uns über Nacht (modern bespannt) auf der Hauptstrecke nach Rudnitza.
06.03.2006 Auf der Fahrt von Rudnitza nach Gajworon werden wir noch einmal einen Hauch Schmalspurromantik erleben. Nicht zuletzt die Babelsberger Dampflok GR 280 wird ihren Teil dazu beitragen. Ein für diese Bahn typischer Schmalspurzug vervollständigt die "gute, alte Eisenbahnzeit".
Während einer Nachfahrt erreichen wir dann Christionowka. Übernachtung im Hotelzug
07.03.2006 In Christionwka beginnt der Tag mit einem Depot-Besuch. Hier werden wir die drei dort beheimateten Dampfloks der Reihen SU, SO 17 und FD 20 fotografieren.
Der FD 20 obliegt es dann, einen Fotogüterzug nach Zwetkowo zu befördern. Mehrere Fotohalte lassen den letzten Tag sicherlich noch einmal zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. In Zwetkowo besuchen wir zum Abschluss der Dampflokrundfahrt die dortige Lokreserve, in der mehrere Dampfloks verschiedener BR abgestellt sind.
Die Fahrt von Zwetkowo nach Kiew erfolgt dann mit der modernen Traktion. Übernachtung im Zug
08.03.2006 Unsere Ankunft in Kiew erfolgt in den Morgenstunden, so dass wir nach einem Frühstück noch Zeit für eine Dusche haben, bevor wir den D29/D344 nach Berlin-Lichtenberg besteigen.
09.03.2006 Ankunft in Berlin-Lichtenberg um ca. 7.30 Uhr.

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Unsere Sonderzüge

Durch die anhaltende Modernisierung und "Ukrainisierung" des Wagenparkes gibt es keine grünen Reisezugwagen mehr. Eine Überstellung aus Moldawien oder Russland scheiterte am Papierkrieg der Behörden und am Unwillen der Beteiligten vor Ort. Blau - gelb sind die Nationalfarben, in denen alles zu leuchten hat. Wir haben daher den Anteil an Reisezügen fast auf Null reduziert und werden mit wesentlich authentischeren Güterzügen fahren. Dabei ist nicht auszuschließen, dass man uns ständig eine "Angstlok" (Diesellok) beistellen wird, die dann bei jedem Fotohalt außer Sichtweite (und für unsere Videografen auch außer Hörweite) gebracht wird.

Die Fotohalte und Scheinanfahrten werden so organisiert, dass sowohl Fotografen als auch Videografen auf ihre Kosten kommen werden. Wir werden bei Bedarf Vorbeifahrten auch wiederholen.

Bei unseren Strecken handelt es sich überwiegend um landschaftliche schöne Strecken im Vorland der Karpaten oder in den Karpaten selbst. Auf den nicht elektrifizierten Nebenbahnen gibt es zahlreiche schöne Motive. Unsere Zugkompositionen werden täglich wechseln. Wir haben zwar die ältesten verfügbaren Wagen bestellt, aber man darf sich da keinen Illusionen hingeben. Zweiachser sind seit Jahrzehnten nahezu unbekannt. Auch zu Dampflokzeiten verkehrten schon überwiegend relativ moderne Drehgestellwagen.

Wir können den Einsatz bestimmter Lokomotiven natürlich nicht garantieren. Die Lokomotiven sind allerdings alle zugesichert.

GR 280 bei Ocipowka (rechts: Breitspurstrecke)

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Allgemeine Bemerkungen

Die Ukraine ist das größte vollständig in Europa liegende Land. Seit einigen Jahren erlebt die Nation einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung. Neben traditionellen Landstrichen profitieren vor allem die Ballungsgebiete der Mittel- u. Ostukraine von dieser Entwicklung. Die uns vor allem interessierenden Gebiete, wie Eisenbahn und Personennahverkehr, befinden sich im Umbruch. Viele bekannte Diesellokbaureihen sind bereits verschwunden. Diverse Strecken wurden bzw. werden elektrifiziert. Damit einher geht die Umgestaltung von Bahnhöfen und Gleisanlagen. Unrentable Strecken wurden stillgelegt oder stehen kurz davor, wie z.B. die Schmalspurbahn (Gajworon) - Berschad - Rudnitza.

Die massiven Streckensanierungen der letzten Jahre ermöglichen es uns, durch die nun mögliche höhere Geschwindigkeiten viel weitere Strecken zurückzulegen, als noch vor drei, vier Jahren. Dadurch können wir mehr Aufnahmen machen, als dies bislang der Fall gewesen ist.

Wir übernachten überwiegend in Mittelklassehotels. Diese sind in den ländlichen Gebieten eher mit einfach Hotels Zentraleuropas zu vergleichen. Touristisch gut erschlossene Orte, wie Lwow (Lviv, Lemberg) oder Rachiv (Rachow), weisen dabei höheren Komfort auf, als die Hotels in kleineren Orten.

Im Gegensatz zu den Veröffentlichungen hiesiger Medien haben wir es in der Ukraine mit einem zivilisierten Land zu tun. Wer die normalen Verhaltensregeln beachtet, dem wird in aller Regel auch nichts zustoßen. Wertsachen sollten immer, möglichst nicht sichtbar, am Mann getragen werden (unnötiges Herumzeigen weckt Begehrlichkeiten). Geld kann an vielen Stellen gewechselt werden. Bitte nur die offiziellen Wechselstuben benutzen ("Obmen Valut"). Niemand muss wissen, wie viel Geld man dabei hat. Abendliche Spaziergänge sind in bestimmten städtischen Regionen nur in kleineren Gruppen ratsam.

Bei Waronenka

Während unserer Fahrt begleitet uns eine Ärztin bzw. Sanitäterin. Sie führt diverse Medikamente mit und kann bei verschiedenen Dingen helfen (Verstauchungen, Schnittwunden, Magenverstimmungen, Durchfall u.ä.). Jeder, der auf die Einnahme von bestimmten Medikamenten angewiesen ist, sollte diese jedoch in ausreichender Menge mitführen.

Die ukrainische Küche ist äußerst schmackhaft und gesund. Dies gilt sowohl für Obst und Gemüse als auch für Fleisch und Wurst. Fisch und Geflügel gehören zu den beliebtesten Esswaren des Landes. Neben Kartoffeln sind vor allem Reisgerichte üblich. Tee gehört zu den beliebtesten Getränken im ganzen Land. Hinzu kommt der Kaffee, den man jedoch meist nur als lösliches Produkt (Nescaffee) bekommt. Mineralwässer gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen - von neutral bis salzig sowie mit und ohne Kohlensäure. Bier ist ebenfalls in allen Varianten erhältlich und entspricht unserem Standard. Beliebtestes alkoholisches Getränk ist, natürlich, der Wodka; von 30% an aufwärts ist alles zu haben.

Was wäre die Ukraine aber ohne Wein und Sekt? Krimweine und der entsprechende Sekt sind einmalig und sollten unbedingt probiert werden.

Die Einreise ist neuerdings ohne Visa möglich. Einen gültigen Reisepass muss man jedoch mitführen.

Wichtig: Diese Reise kommt nur zustande, wenn sich rechtzeitig genügen Teilnehmer finden. Wir müssen für die Sonderzüge vor Ort mehrere zehntausend Euro aufbringen, was nur durch eine entsprechend große Teilnehmerzahl möglich ist. Die Reise wird wie üblich bis zwei Wochen nach Anmeldeschluss bestätigt oder gestrichen.

Anmeldeschluss: 5.12.2005

Zu diesem Datum muss die Mindestteilnehmerzahl erreicht sein. Anmeldungen nach diesem Datum sind jedoch weiterhin möglich, sofern noch Kapazitäten vorhanden sind.

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Preis

Karpatendampf in der Ukraine 22 und mehr Teilnehmer 2.300 Euro
25.02. - 09.03.2006 Einzelzimmerzuschlag 280 Euro

Minimale Teilnehmerzahl: 22
Maximale Teilnehmerzahl: 35

Der Preis umfasst:

Nicht enthalten sind:

Letzte Chance für die öffentlichen Schmalspurbahnen der Ukraine?

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